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hdbw-hochschule.de   Aktuelles  Erfahrungsberichte vom Praxissemester

Erfahrungsberichte vom Praxissemester

Die Studierenden im 6. Semester an der HDBW haben gerade mindestens 20 Wochen in einem Unternehmen verbracht, um praktische Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Einige der Studierenden haben uns von ihrem Praxissemester erzählt – wie es ihnen gefällt, was ihre Aufgabengebiete sind, wie sie betreut werden, wie lange im Voraus sie sich beworben haben und ob die Erfahrungen ihnen insgesamt für das Studium nützen.

Tim Kaluza beim Praxissemester - Eindrücke vom Arbeitsplatz

Tim Kaluza, der an der HDBW Wirtschaftsingenieurwesen studiert, verbringt sein Praxissemester bei der Krones AG in Freising – dem führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsmaschinen für die Lebensmittelindustrie. Dort werden einzelne Maschinen und ganze Linien verkauft, um Getränke abzufüllen, zu verpacken und zu palettieren. Tim hat sich 4 Monate vor dem Beginn des Praktikums dort beworben, und kannte das Unternehmen bereits persönlich, weil er dort schon vorher als Werkstudent gearbeitet hat. 

 

Bewerbung für das Praxissemester

Sein Bewerbungsvorlauf entspricht damit dem generellen Schnitt von 4-6 Monaten vor dem Start des Praxissemesters, den die meisten seiner Mit-Studierenden angegeben haben. Auch die Teamgröße ist recht homogen, die meisten der HDBW-Praktikanten sind in kleinen Teams zwischen 4-8 Mitarbeitern integriert.

Tims Arbeitsgruppe bei Krones ist mit 18 Mitarbeitern allerdings größer. Er arbeitet für den Bereich Lifecycle Services – Retrofitting. Dessen Aufgabe ist es, für bereits verkaufte und in Betrieb genommene Maschinen, Serviceleistungen und Nachrüstungen zu verkaufen. Im häufigsten Fall fragt der Kunden an, mit wie viel Aufwand/Nachrüstungen er neue Flaschen/Gebinde auf seiner bestehenden Anlage verarbeiten kann. Diese Wünsche werden auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft und dann entsprechende Angebote, inklusive Preise, ausgearbeitet. Also eine Verbindung von Maschinenbau mit der betriebswirtschaftlichen Betrachtung – und somit ein klassisches Tätigkeitsfeld für einen künftigen Wirtschaftsingenieur.

Sein Tagesablauf: Für gewöhnlich bekommt er von seinen Vorgesetzten über SAP Workflows mit Kundenanfragen zugewiesen, die er dann selbstständig bearbeitet. Bei Rückfragen oder besonders schwierigen Angeboten werden diese von einem Vorgesetzten überprüft. Werden dann von ihm erstellte Angebote angenommen, wird alles abteilungsübergreifend ausgearbeitet: Hierzu werden Meetings vereinbart, alle Aspekte der betroffenen Maschine (Mechanik/Elektrik/Sicherheit etc.) besprochen und letztendlich von den jeweiligen Spezialisten finalisiert. Ab und an nehmen ihn seine Kollegen mit zu Kundenbesuchen, um fertig ausgelieferte Nachrüstungen in Aktion zu sehen. 

 

Betreuung und Einbindung im Unternehmen

Somit hat Tim Kaluza ein konkretes eigenes Aufgabengebiet und ist für seine Projekte auch selbst verantwortlich. Ermöglicht wird das mit einer idealen Betreuung durch das Unternehmen - mit einem zentralen personellem Verantwortlichen und 2 weiteren fachlichen Betreuern. 

Auch Denise Heckmann, Studentin im HDBW-Studiengang Maschinenbau, die bei der Firma AMCM in Starnberg ihr Praxissemester absolviert, hat einen zentralen Ansprechpartner und jederzeit Unterstützung durch Kollegen – aber auch gleichzeitig viel Freiraum. AMCM ist als Schwesterfirma von EOS, dem weltweit führenden Technologieanbieter im industriellen 3D-Druck von Metallen und Kunststoffen, für die Spezialanfertigungen zuständig, die nicht im Spektrum von EOS enthalten sind. Denise arbeitet dort in der Konstruktion und betreut selbstständig mehrere kleine Projekte – konstruiert eine neue Maschine am CAD Rechner und lässt diese Teile auch fertigen. Sie findet die generelle Arbeitsatmosphäre super, und fährt morgens tatsächlich gerne zur Arbeit. Trotz "nur Praktikum" hat sie ihrer Meinung nach viel Verantwortung übertragen bekommen. 

 

Auslandserfahrung im Praktikum bringt andere Aspekte mit sich

Helena Kufer, BWL-Studentin an der HDBW, arbeitet bei Nokia TECH im Silicon Valley in Kalifornien//USA und hat für dieses Auslandspraktikum mit Visumsantrag vorab ein halbes Jahr Vorlaufzeit gehabt.

Sie ist im Bereich Human Ressources tätig und hilft zum einen im Recruiting aus sowie bei der Datenanalyse zum Thema Diversity. Ihr Team ist auf der ganzen Welt verteilt, nur eine Kollegin sitzt mit ihr in Kalifornien, ansonsten in Chicago, Ottawa/ Kanada, Brasilien und Pleno/Texas. Sie empfindet das Arbeiten in den USA ganz anders als in Deutschland – denn sie bekomme nicht vorgegeben, was sie tun soll, und muss sich ihre Projekte und Informationen selbst suchen. Anfangs schon ungewohnt! 

Toll daran – sie ist in Ihrer Arbeit sehr frei und kann beispielsweise auch von zu Hause arbeiten - Flexibilität steht in den USA ganz oben. Auch findet sie es spannend, die Stimmung im Silicon Valley miterleben zu dürfen, die einfach komplett anders ist, genau wie die Menschen dort und ihr Verständnis und die Sicht der Dinge. 
Nicht ganz einfach - eine Betreuung seitens des Unternehmens gibt es so gut wie nicht, und arbeitstechnisch gehen die Prozesse in ihrem Umfeld sehr viel langsamer voran, als sie das von Deutschland kennt. 

 

Branchen und Unternehmen kennenlernen

Dass ein Praktikum während des Hochschulstudiums Pflicht ist, findet Helena trotzdem sehr gut - um sich zu orientieren und herauszufinden, was man möchte und was nicht. Diese „Wahnsinns-Erfahrung“ möchte sie nicht missen, auch wenn für sie klar ist, Nokia Tech ist nicht ihre Branche. 

Für Eda Nizam dagegen, HDBW-Studentin im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen, die ihr Praxissemester im Münchner Büro der Cabsol Deutschland GmbH verbringt, ist ihr Praktikums-Arbeitgeber definitiv ein Unternehmen, in dem sie sich eine Tätigkeit auch nach dem Studium gut vorstellen kann. Als mittelständisches, privat geführtes Unternehmen für innovative IT Lösungen und Dienstleistungen realisiert und betreut Cabsol für namhafte und langjährige internationale Kunden moderne IT Lösungen. 

 

Theoriewissen in der Praxis

Eda hatte sich ihr Praktikum schon vorausschauend auf das 7. Semester und das Themengebiet Prozessmanagement für ihre Bachelorarbeit gesucht. Vom theoretischen Teil ihres bisherigen Studiums an der HDBW kann sie zwar einige Modulen anwenden, aber auf eine andere Weise als in der Theorie, denn „in der Praxis läuft nichts wie in der Theorie!“ 

Ihrer Meinung nach ist in der Praxis manchmal die Vorgehensweise einfacher, denn wenn nicht gerade konkretes Fachwissen benötigt wird, kann durch rationales Denken und Recherche einiges schon mal bewältigt werden. Auch durch können ungeklärte Punkte und Informationen mit jemandem vom Fach/Kollegen besprochen werden.  

Auf alle Fälle führt die bereits gelernte Theorie an der Hochschule mit der Praxis zum generell besseren Verständnis – was den Studierenden natürlich für die vergangenen Semester/Prüfungen nicht mehr hilft. 

 

Praxiswissen für die Theorie

Aber auf die Zukunft/ das nächsten Semester bezogen sieht Eda Nizam ihre praktischen Erfahrungen für das ein oder andere Fach von Vorteil. Nicht zuletzt durch die sehr gute Betreuung in ihrem Unternehmen Cabsol und auch durch die regelmäßige Teilnahme an Schulungen und Training-Sessions.

Dass das Praxissemester für das weitere Studium etwas bringt – darüber sind sich alle einig. Unterschiedliche Arbeitsweisen kennenlernen, Prioritäten setzen, strukturiertes und gründliches Arbeiten, Umgang/Verhalten von anderen mit anderen und Einschätzung der Charaktere, Umgang mit Problemen, Arbeits- und Termindruck bewältigen – und überhaupt, Vollzeit in einem Unternehmen verantwortlich zu arbeiten!

Auch fällt es leichter ein Thema zu verstehen oder Zusammenhänge herzustellen, wenn man etwas selber macht oder es live sieht. Und sicher sinnvoll – trifft es wirklich zu, was man sich von seiner Arbeit erwartet?

Wie es allen anderen Studierenden der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft in ihrem Praktikum im 6. Semester ergangen ist, wird auch am Anfang des kommenden Wintersemesters wieder in studiengangsübergreifenden Workshops besprochen. 

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